Eine vermeidbare Niederlage
(sks). Fünf Dreier durch Stuttgarts Simion Habtemichael im Auftaktviertel stellten die Weichen zur Auswärtsniederlage der Gießen Pointers in der 1. Basketball-Regionalliga. Am Ende kam beim 73:78 noch eine Portion Pech dazu.
Eine vermeidbare Niederlage mussten die Lahnstädter am Samstagabend beim MTV in der baden-württembergischen Landeshauptstadt quittieren. Nach dem ernüchternden 12:25 im ersten Viertel kämpften sich die Pointers zurück und wahrten bis in die Schlussphase ihre Chance auf den achten Saisonsieg. In der Crunchtime entschieden die Referees in einer ungewöhnlichen Ansammlung an 50:50-Entscheidungen gegen die Gäste. "Da mussten sogar die Stuttgarter lachen", erklärte Pointers-Coach Daniel Dörr.
Dennoch lag sein Team in der vorletzten Minute nur mit drei Zählern im Hintertreffen, als Gießens Lucas Mayer schmerzerfüllt zu Boden ging. Lautstark bat der Guard um eine Pausierung des Spiels. Die Schiedsrichter ließen weiterlaufen, Stuttgart erhöhte in Überzahl - und Mayer kassierte für seine Bitte ein technisches Foul. Die Verletzung entpuppte sich "nur" als Eisbein. An der Freiwurflinie erhöhten die Hausherren aber auf sechs Punkte. "Da war der Käse gegessen", erklärt Dörr, der den Grund für die elfte Saisonniederlage seiner Auswahl jedoch im ersten Viertel verortete.
"Wir wussten, dass wir Nick Mosley und Habtemichael aus dem Spiel nehmen müssen", sagte der Coach. Während das bei Mosley gelang (12 Punkte), lief Shootingguard Habtemichael heiß. "Seine ersten zwei bis drei Würfe waren nicht ausreichend verteidigt", sagte Dörr. Auf diese Weise erfolgreich kalibriert, ließ der Stuttgarter eine Reihe nun besser verteidigter Nadelstiche von Downtown folgen. Am Ende versenkte Habtemichael sieben seiner zehn Distanzversuche.
Die restlichen Viertel gestalteten sich ausgeglichen. Angeführt von Tyrell Sturdivant, hatten sich die Pointers bis zur Halbzeitpause wieder auf 37:39 herangekämpft. Trotzdem verteidigte Stuttgart die Miniführung bis in die beschriebene Schlussphase. "Wir haben als Team nicht gut zusammengespielt", meinte Dörr.
Während Stuttgart von der Freiwurflinie starke 82 Prozent versenkte, ließen die Gäste zwei Drittel ihrer Versuche liegen. In einem engen Spiel mit mehreren Wendungen war das zu viel.
Gießen: Sturdivant (22), Schneider (5), Mayer (8), Schäfer (8), Theilig (12), Pavlovic (5), Kenntemich (5), Gansel, Watkins (8), Henke. - Stuttgart: Gundlach, Kostovic, Fouda (8), Schierhorn, Abraha (2), Ley (5), Komitakis (4), Leidel (12), Mounier (2), Habtemichael (33), Mosley (12).