Felix Rotaru erneut überragend
Pointers kämpfen Crailsheim II nieder
(lad) Die VfB Gießen Pointers haben sich aus ihrem kurz währenden Tief befreit. Nach drei Niederlagen in der Basketball-Regionalliga in Serie kämpften die Mittelhessen den TSV Crailsheim II, der zuletzt mit Tübingen und Saarlouis das Spitzenduo der Liga hatte schlagen können, mit 74:64 (24:33) nieder.
Und einmal mehr hieß der Unterschied zwischen den beiden Teams Felix Rotaru. Der Gießener Kapitän ließ sich nicht einmal von einer blutenden Kopfverletzung ausbremsen und trug seine Mannschaft mit 32 Punkten – abermals zeigte der Center mit zwei von drei Dreiern sogar ein sicheres Shooter-Händchen – und 15 Rebounds zum ersehnten Erfolgserlebnis.
18. Spieltag - Spielbericht
»Der Typ ist verrückt«, schmunzelte Pointers- Trainer Dejan Kostic im positiven Sinne über seinen Leitwolf. »Er hat sogar mit der Ärztin verhandelt, dass sie ihn nicht so lange wegen der Kopfverletzung krank schreibt, damit er schon diese Woche wieder mittrainieren kann«, freute sich Kostic darüber, was er an seinem Kapitän hat.
Und ausgerechnet die Kopfverletzung Rotarus hatte für die Wende gesorgt. Denn zu Beginn waren beide Teams nicht in Schwung gekommen und hatten eine lahme Partie abgeliefert. Nach fünf Minuten stand es 3:1, woraufhin sich Gießen leicht auf 10:3 (8.) absetzen konnte. Crailsheim um den mit 23 Punkten und 13 Rebounds überragenden Desmond Johnson spielte nun zwischenzeitig etwas weniger lahm als Gießen und zog bis zur 19. Minute auf 31:19 davon. Die Pointers verkürzten zwar noch moderat, aber es waren magere 24 VfB-Pünktchen, die beim 24:33-Halbzeitstand nach den kompletten ersten 20 Minuten von der Anzeigetafel leuchteten.
Nach dem Seitenwechsel kamen die Hausherren etwas näher an Crailsheim heran, aber erst als Felix Rotaru in der 27. Minute beim Stand von 41:44 für 1:10 Spielminuten zur »Abdichtung« der Wunde vom Feld musste, platzte der Gießener Knoten. Und zwar in Person von Felix Rotarus Bruder Sebastian, der Energie auf das Feld brachte und das Team mit sich riss. Dann kehrte auch der ältere der beiden Brüder mit versorgter Wunde wieder auf das Parkett zurück, und prompt legte der VfB einen 13:0- Lauf auf 54:44 (32.) hin – die letzten neun Zähler dieses Laufs erzielte Felix Rotaru am Stück. »Das war ein Zeichen: Die beiden Rotarus auf dem Feld haben das Spiel gedreht. Sie haben uns zum i-Tüpfelchen verholfen«, kommentierte Kostic die Szene. Felix Rotaru machte in der 34. Minute sogar das umjubelte 60:47, das für den Sieg vorentscheidend war. EinzigerWermutstropfen war, dass Gießen es sechs Sekunden vor dem Ende beim 74:64 durch zwei von Elijah Allen verworfene Freiwürfe verpasste, den direkten Vergleich für sich zu entscheiden. Aber verloren ist er nach dem 62:72 im Hinrundenspiel zumindest auch nicht; im Falle einer Punktgleichheit beider Teams würde nun das Korbverhältnis über den besseren Platz entscheiden. Hier hat allerdings Crailsheim derzeit klare Vorteile. Aber das sollte die Pointers-Freude über das Ende der Niederlagenserie nicht schmälern.
VfB Gießen Pointers: Casar (4), Modugno, Göttker, Pavlovic (15/1), Pfannmüller, Pantke, Sebastian Rotaru, Biallas (4), Henke, Felix Rotaru (32/2; 15 Rebounds), Allen (19).