Pointers ab Minute 3 ohne Lischka
(cnf). So hatten sich die Gießen Pointers das nicht vorgestellt: Zum inoffiziellen Auftakt der heißen Saisonphase in der 2. Basketball-Bundesliga ProB (Nord) gastierte das heimische Tabellenschlusslicht bei den Iserlohn Kangaroos und bekam vor Ort eine herbe 63:93 (33:44)-Pleite eingeschenkt. Bereits in der Anfangsphase der Partie erlebten die Lahnstädter einen wesentlichen Dämpfer, der durchaus prägenden Charakter für den weiteren Spielverlauf hatte.
Was war passiert? Zunächst einmal gehörte der bessere Start den sauerländischen Hausherren, die die Mittelhessen um Headcoach Daniel Dörr mit einem 9:2-Lauf (4.) begrüßten. Drei Zeigerumdrehungen und 15 Sekunden waren verstrichen, als Gießens Leistungsträger Benjamin Lischka ein umstrittenes unsportliches Foul gepfiffen bekam. Nach einer Beschwerde in Richtung der Unparteiischen kam schließlich noch ein technisches Foul hinzu - und der Arbeitstag des Powerforwards war vorzeitig beendet.
»Das hatte dann sicherlich die Folge, dass wir uns völlig verloren haben. Es hat dann einen Moment lang gedauert, bis wir uns wieder gefunden haben«, resümierte Pointers-Co-Trainer Dejan Kostic, der selbst mit der Schiedsrichterentscheidung etwas zu hadern hatte. Iserlohn eilte zunächst weiter davon (16:2, 5.) und hatte noch zur ersten Viertelpause einen komfortablen 23:10-Vorsprung (10.) inne.
Nadjfeji setzt Akzente
Insgesamt vermochten die Pointers den aus ihrer Sicht widrigen Start aber zunächst zu trotzen und den Lischka-Ausfall über einige Strecken hin zu kompensieren. Bis zum Erklingen der Halbzeitsirene vermochte das Dörr-Team immerhin auf 33:44 (20.) zu verkürzen und hatte damit noch alle Chancen auf einen Sieg.
Das Spiel gestalteten die Gäste im dritten Abschnitt weiterhin offen, auch wenn die Kangaroos ihren Vorteil wieder etwas in die Länge streckten (65:48, 30.). Vor allem Gießens Smallforwards Nemanja Nadjfeji (17 Punkte) und David Amaize (10 Punkte, 7 Rebounds) brachten immer wieder wichtige Impulse für die Gießener in einer vollen und stimmungsvollen Iserlohner Spielstätte, in der sich am Sonnabend immerhin rund 1000 Zuschauer auf den Rängen tummelten.
Was den Gästen indes immer wieder Probleme und Sorgen bereitete, war die hohe Anzahl an persönlichen Fouls, berichtete Kostic, die punktuell für einige Hemmungen sorgten.
Im finalen Quarter dauerte es rund zwei Minuten, ehe die ersten Treffer - und zwar für Iserlohn - fielen. Danach gelang es den Universitätsstädtern nicht mehr, dem Druck der Gastgeber standzuhalten. Ab der 35. Minute besiegelten die Nordrhein-Westfalen ihren anvisierten Heimerfolg dank dreier in Serie versenkter Drei-Punkte-Würfe endgültig (86:58, 37.).
»Die Differenz von am Ende 30 Punkten ist völlig verdient, keine Frage. Aber lange Zeit sah es dennoch für uns vernünftig aus. Mit einem solchen Ausfall kann man allerdings auch nicht rechnen und kalkulieren«, bilanzierte Kostic nach der Begegnung.
Zugleich richtete der Co-Trainer auch schon gleich wieder die Blicke auf die nächste Aufgabe, wird doch am kommenden Sonntag (17.30 Uhr) der Nordstaffel-Siebte TKS 49ers Stahnsdorf zu Gast an der Lahn sein: »Es gibt auch ein paar Sachen, wir aus diesem Spiel nun gut mitnehmen können. Wir müssen uns jetzt aber einfach auf die nächste Woche konzentrieren. Mit Stahnsdorf spielen wir gegen eine Mannschaft, die eine größere Anreise zu absolvieren hat - und die schlagbar ist.«
Gießen Pointers: Ledoux (16/1), Carl (5), Schneider (3/1), Bilski (4/1), Troussel (4), Njie (4), Janeck, Lischka, Amaize (10/1), Nadjfeji (17/1).