Schicksal wieder in eigener Hand

(sks). Nach einem 73:66 (40:43)-Kampfsieg in Reutlingen haben die Gießen Pointers ihr Schicksal wieder in der eigenen Hand. Der Tabellenerste der 1. Basketball-Regionalliga profitiert dabei von Patzern der Konkurrenz.

Nachdem Gießen unter der Woche in Kronberg gestolpert war und die Siegesserie riss, schien die Luft an der Tabellenspitze wieder dünner zu werden. Corona-bedingte Spielausfälle tragen dazu bei, dass die Verfolger aus Stuttgart, Ludwigsburg und Kronberg drei bis vier Nachholspiele austragen müssen. Die drei besagten Teams patzten am Wochenende aber durch die Bank weg. »Wir haben wieder in die Spur gefunden«, freut sich Coach Daniel Dörr.

Stuttgart verlor deutlich in Fellbach, Ludwigsburg knapp in Bensheim und Kronberg zu Hause gegen Langen. Dass auch Gießen in Reutlingen Probleme hatte, ist in der Rückschau Makulatur. Nach gutem Start »war es ein schweres Spiel«, wie Dörr bekennt. Mit der Linie des Schiedsrichtergespanns haderten die Mittelhessen über die gesamte Matchdauer.

Lischka unter Sonderbeobachtung

Benjamin Lischka hatte nach einem disqualifizierendem Foul vor einer Woche in Kronberg gefehlt, konnte am Samstag aber wieder mitwirken. Der Ex-BBL-Spieler stand dabei unter der Sonderbeobachtung der Unparteiischen.

Der Matchplan sah vor, Reutlingen zu Distanzwürfen zu zwingen. Kein Team der Liga trifft den Dreier schlechter. Das gelang zwar. Angeführt von Noel Duarte machten die Hausherren das aber durch ihre Fastbreaks wett. Durch ihr schnelles Umschaltspiel verwickelten sie Gießen in eine umkämpfte Partie und gingen mit 43:40 in die Halbzeit.

Das dritte Viertel gehörte den Gießenern, die zwischenzeitlich zweistellig führten. Reutlingen ließ sich aber nicht abschütteln und schnupperte immer wieder am Führungswechsel. »Am Ende war es ein Kraftakt«, erklärt Dörr. Schön anzusehen war die Partie nicht immer, unterm Strich zähle aber, dass man mit dem Sieg nach Hause gefahren sei.

Ein Sonderlob verdiente sich Paul Carl, der nach überstandener Corona-Infektion sein erstes richtig gutes Spiel nach längerer Zeit zeigte. 14 Zähler schrieb sich der Youngster gut. Chris Miller brillierte mit 15 Punkten, acht Rebounds und vier Steals. Im knappen Schlussviertel kämpften die Pointers zudem mit Foulproblemen. Für Lischka war der Arbeitstag nach 29 Minuten auf dem Parkett beendet - der Leitwolf war da ausgefoult. Auch Karl Maruschka musste nach seinem fünften Foul früher vom Parkett. Mit jeweils vier Fouls auf dem Kerbholz retteten Carl und Robin Njie sich und ihr Team schließlich ins Ziel.

Während für die Konkurrenz jetzt die Zeit der Nachholspiele schlägt, muss Gießen erst wieder am kommenden Sonntag antreten. Zu Hause gegen Mannheim kann man dem Aufstieg dann bereits einen großen Schritt näherkommen.

Gießen: Carl (14), Maruschka (8), Janeck, Rostek (10), Njie (2), Kenntemich (7), Miller (15), Lischka (13), Aniol (4).

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